Segeln 2020 - J 526 Christl

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Segelregatten 2020, Juni - September 2020
Natürlich hatten wir für 2020 wieder einige Regatten (am Ammersee, In Berlin und auf dem Schweriner See) geplant, aber 2020 ist das Jahr von Corona.
Also ist es zum Saisonbeginn im Lockdown noch vollkommen unklar, inwieweit sich die Regatten durchführen lassen werden. Das macht am Anfang aber auch nichts, denn wir habe Anfang Mai sowieso noch keinen Steg im Verein. Der alte wurde im November 2019 weggebrochen und durch das Hochwasser, das im See seit Ende Februar herrscht, können die Lager für den neuen Schwimmsteg nicht angebracht werden, sodass sich die Lieferung verzögert. So macht es letztlich nichts, dass die Frühjahrsregatta Corona-bedingt abgesagt werden muss, es sind sowieso noch keine Boote im Wasser.
(Ausgefallene) Euro 2020 auf dem Ammersee in Dießener SC
10. - 16. Juni 2020
Eigenlich sollte ja vom 10. Juni bis zum 14. Juni die Euro im Dießener Segel Club am Ammersee stattfinden. Aber virusbedingt erfolgt die Absage. Leider erst zwei Tage nachdem wir unser Hotelzimmer kostenfrei hätten stornieren können – denn Reisen innerhalb Deutschlands sind wieder erlaubt, aber eben keine Zusammenkünfte wie eine Regatta.
Also entschließen wir uns, die geplanten Tage am Ammersee zu verbringen und auf dem Rückweg Christl in Nettetal abzuholen, wo noch die letzten Arbeiten ausstehen.
Das Hotel ist leer, die Wirtin mit den Hygieneanforderungen mittelgradig überfordert, aber das Zimmer geht direkt bis an den Ammersee heran.  Wir machen Ausflüge zum Kloster Andechs, zum Schloss Linderhof und lassen uns vom Überschwang bayrischer Barockkirchen erschlagen. Und Zum Segeln mieten wir uns einen klassischen 15er Jollenkreuzer, makellos in Schuß gehalten von der Bootsvermietung Schwarz in Schondorf.
Wir mieten das Boot für drei Stunden und gondeln bei frischen, aber beherrschbaren Winden über den Ammersee. Herr Schwarz hat wegen drohender starkwindwarnung ein reff reingedreht- aber richtig stark weht es zu keinem Zeitpunkt. Schöne Segelei auf einem gepflegten Holzboot, was möchte man mehr.  
Und auf der Rückfahrt sammeln wir in Nettetal bei Jörn Niederländer Christl wieder ein, jetzt kann die Saison doch endlich starten!
Die erste SBV Sommerregatta 21. Juni 2020
Die Wettfahrt am 21. Juni wird unser erster Segeltag mit Christl in 2020.  Wir haben sie am 15.6. frisch renoviert nach ihrem Crash in Schwerin wieder nach Segeberg gebracht und ich habe die Woche damit verbracht die ausstehenden Optimierungen der letzten Saison umzusetzen: Die Rollfock ist jetzt auf Gummi gelagert und an der Gaffel ist eine Klemme statt der Klampen für das Großfall angebracht. Am Tag vor der Regatta bringen wir Christl ins Wasser und nun kan´s lossgehen:

Zunächst einmal treffen sich also alle, die mitsegeln wollen, und unser Regattaleiter Jörg auf dem Steg – natürlich unter Einhaltung der notwendigen Abstände und unter Erfüllung des Hygienekonzepts.
 
Mit dabei sind neben uns Konrad Schiffner und Britta Krüger auf ihrem Zugvogel Flora, da sind Maria Schmugler und Michael Kliewer auf dem Conger Aquilla und Thorsten Dittrich mit Sven Evers auf seinem neuen Zugvogel Leviathan sowie Holger Kabel mit seinem Conger.  
 
Der Wind kommt vorwiegend aus West, er ist mit 1-2 Beaufort – in Böen maximal 3 – recht „löchrig“, z.T. umlaufend. Das Wetter ist heiter, 23°C, schönstes Sommerwetter.
 
Der Start liegt in der Stipsdorfer Bucht, in der Vorstartphase ist der Wind okay, aber bei ca. 2 Minuten bleibt es fast ganz weg. Wir gehen als Zweiter hinter Flora über die Linie, Aquilla hat sich vollkommen verkalkuliert, war weit unter Land gefahren und kommt beim fehlenden Wind jetzt kaum zurück zur Startlinie.  Bis zur Tonne an der Promenade haben wir die führende Flora überholt, dann geht es am Wind bis Spitzenort. Dort die üblichen drehenden Winde, danach mit Süd-Südwest unter Spi bis hinter die Untiefe. Wir können eine schönen Vorsprung ´rausfahren, aber dann dreht der Wind eher auf Ost . Wir halsen, aber kurze Zeit später muss der Spi doch runter.  Bei der Bergung des Spi dreht sich das Spi-Fall in die Genua ein und bis wir alles klariert haben, sind die anderen ´rangekommen.  

Wir sind noch Erste an der Rönnauer Tonne, zurück nach Spitzenort geht es dann mit Halbwind/am Wind -Kurs, zwei kurze Holeschläge sind notwendig. Wir können den restlichen Weg um die Stipsdorfer Tonne und zurück zum Verein zwar durchgängig als Erste absegeln, aber für eine Sieg nach Yardstick reicht es bei weitem nicht.

Es gewinnt Aquilla vor Flora und dann vor uns. Dann kommt Thorstens Leviathan und am Ende der Conger von Holger.
Kurs derSommerregatta I: Start bei Stipsdorf, dann zur Promenadentonne, hoch nach Rönnau, dann um die Tonne an Spitzenort herum zurück nach Stipsdorf und dann von da aus zum Ziel.
Die zweite SBV Sommerregatta 15. August 2020
Der Kurs bei der Sommerregatta II. Nach dem Start gleich hoch nach Rönnau, dann um Spitzenort nach Stipsdorf und zurück zum Ziel vor dem Verein.
 Wir leben jetzt in Zeiten gelockerter Corona-Regeln, aber alles ist noch nicht wieder erlaubt. Sport treiben geht, aber mit dem gesamten Verein ein Sommerfest abhalten mit gemeinsamen Essen und Treffen in Gruppen über 10 Personen: Das erscheint dann doch nicht zulässig. Also wird das offizielle Sommerfest abgesagt und stattdessen die im März ausgefallene Hauptversammlung nach der Regatta abgehalten: Mit Teilnehmerliste und Abstand auf dem Rasen neben der Slipanlage.

Aber zunächst segeln wir wieder um die Tonnen:
 
Mit dabei sind neben uns der Zugvogel Flora mit Conny und Birgit, der Conger Aquilla von Michael und Maria und der Monarch Lumpi unter seinem neuen Besitzer Stefan.
 
Der Wind weht mit 2 (in Böen 3) Beaufort aus südöstlichen Richtungen, das Wetter ist sonnig und die Temperatur liegt bei 30-31°C. Wir starten von der Promenade aus über die Linie zwischen Verein und der Promenadentonne, dann geht es direkt hoch in den Rönnauer Seeteil. Nach Rundung der Rönnauer Tonne dann rund Spitzenort zur Stipsdorfer Tonne und dann zurück zum Ziel (wieder zwischen Promenadentonne und Steg).
 
Wir starten als zweite nach Aquilla und schaffen es dann vor dem Feld hoch nach Rönnau zu laufen. Der Abstand bleibt dabei eigentlich die ganze Zeit konstant. Auf dem Weg zurück nach Spitzemort setzen wir den Spi, was aber relativ wenig bringt: Wir müssen bei östlichen Winden vor dem Wind kreuzen. Bis Spitzenort haben wir uns ein Stück weit von Aquila lösen können und die Stipsdorfer Tonne runden wir als Erste mit einem ordentlichen Vorsprung.  Aber auf dem Weg zurück zum Verein laufen wir in eine breite Flautenzone auf Höhe des SSC, sodass Aquila und Flora aufschließen können. Ein Stück weit treiben wir Bordwand an Bordwand Richtung Ziel, bis ein leichter Hauch uns dann doch als erste über die Ziellinie schiebt.
 
Aber nach Verrechnung reicht das natürlich nicht: Erste Aquila (YS 118) Zweter Flora (YS 109) Dnn christl. Und Lumpi kommt dann als Vierter auch noch in’s Ziel.
SBV Herbstregatta 20. September 2020
Am 20 September ist die letzte unserer Regatten angesetzt.  Für Ende September haben wir richtig Glück mit dem Wetter: Es ist sonnig, bei 20°, wieder kommt der Wind aus östlichen Richtungen (diesmal eher NO-O) mit 4 Knoten, dazwischen Böen bis 10 Knoten.
 
Wieder lässt uns Jörg von der Promende aus in Richtung Stipsdorf starten, doch diesmal geht es[CR1] weiter bis zur Ansteuerungstonne vor dem SSC und erst dann um Spitzenort herum hoch zur Rönnauer Tonne. Dann wieder zurück, um die Stipsdorfer Tonne und die Ziellinie liegt wieder zwischen Promenadentonne und Steg.  
 
Der Start gelingt uns mäßig gut im Mittelfeld, Conny führt auf Flora Aquilla geht quer ab von uns über die Startlinie. Die Ansteuerungstonne des runden wir als Zweiter , dann laufen wir in sicherer Leeposition an Conny heran, bis er vor Spitzenort wegwendet.  Wir kreuzen bis zur Rönnauer Tonne, die wir runden und dann direkt auf Steuerbordbug halsen. Dann geht der Spi hoch und raumschots vor dem Nordost können wir Spitzenort diekt anliegen. Der Wind pendelt immer wieder auf Ost-Nordost – an Spitzenort kommen wir nur übergeigt vorbei. Dann Anluven in den stipsdorfer Seeteil und als der Wind hier – wie üblich – wieder vorlicher einfällt  den Spi in Ruhe in der Windabdeckung des Vorsegels geborgen. Immer weiter dreht der Wind hier auf Ost, zur Stipsdorfer Tonne müssen wir kreuzen.
 
Dann wieder zurück zur Ziellinie. Das letzte Stück segeln wir im Schmetterling.
 
Der Zieleinlauf ist Christl, dann Aquilla, dan Flora und abschließend der Zugvogel von Thorsten und Anja. Und diesesmal haben wir soviel Vorsprung herausgesegelt, dass sich durch  die Yardstickkorrektur nichts mehr verschiebt.
Kurs der Herbstregatta: Nach dem Start an der Promenade um die Ansteuerungstonne vorm SSC, dann an Spitzenort vorbei nach Rönnau, zurück in die Stipsdorfer Bucht und dann zum Ziel vor der Promenade.
Das Jahresendergebnis ist dann teils klar, teils äußerst knapp:
Der erste Platz geht klar an Maria und Michael, aber dann:

- Flora mit Konrad Schiffner und Britta Krüger: 2. Platz, 2. Platz, 3. Platz
- Christl mit Renate, Larissa und Christian Rybakowski: 3. Platz, 3. Platz, 1. Platz

Bei einer Wertung nach dem Low Point System ergibt sich Punktgleichheit:
Flora: 2+2+3 = 7, Christl: 3+3+1 = 7
Das gleiche geschieht, wenn ein Streichergebnis angewendet wird:
Flora : 2+2=4 und Christl: 3+1=4
Wenn man die ISAF-Regel anwendet (Die Ergebnisse jeweils vom besten bis zum schlechtesten Platz sortieren und dann von solange schauen bis keine Gleichheit mehr besteht) ergibt sich erstmals ein Ergebnis:
Christl 1 - 3 - 3
Flora   2 - 2 - 3
Das ergibt bereits an erster Stelle einen Sieg der Christl.

Die Anwendung eines Bonus Point Systems (1. Platz: 1+0; 2. Platz 2+3; 3. Platz  3+5,7; 4. Platz 4+8; 5. Platz 5+10; 6. Platz 6+11,7 ; 7. Platz 7+13; jeder folgende Platz je ein Punkt mehr) bringt dann folgendes Ergebnis:
Christl: 3 ( + 5,7 ) + 3 ( + 5,7) + 1 ( +0) = 18,4
Flora  : 2 ( + 3) + 2 (+3) + 3 ( + 5,7) = 18,7
Auch die Betrachtung der insgesamt gesegelten Zeit nach Yardstick bestätigt dieses Ergebnis:
2. Rybakowski: 239:22Min.
3. Schiffner: 248:20 Min

Nach Betrachtung dieser Ergebnisse kommt man zu dem Schluss, das Aquilla gewinnt, Christl den 2. Gesamtplatz belegt und die Flora auf Platz 3 landet. Leider muss dann die Preisverleihung wieder den verschärften Regeln der zweiten Coronawelle zum Opfer fallen - es bleibt die Hoffnung, dass nächste Saison alles besser wird.

Die Bilder aus Segeberg hat Maria Schmugler geschossen, vielen Dank!
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