Jubiläumsregatta Tag I - J 526 Christl

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Historische Jubiläumsregatta des Vereins Seglerhaus am Wannsee

Berlin, 13 - 14. Juli 2017

In Berlin feiern der Verein Seglerhaus am Wannsee und der Berliner Yacht Club beide ihr 150-jähriges Jubiläum. Beide Clubs residieren am Wannsee und haben gemeinsam Yachten und Boote mit Baujahr vor 1967 zur historischen Jubiläumsregatta eingeladen.

Mittwoch, 12. Juli, Anreise.

Wir starten an Mittwoch, dem 12. Juli, mit vier Stunden Autobahnfahrt im Dauerregen.
Beim BYC angekommen empfängt uns eine Regenpause, aber pünktlich zum Aufriggen ist der Dauerregen wieder da.
Es bläßt mit guten 5 Bft. wir entscheiden uns letztendlich zu einem Liegeplatz neben dem Mastenkran, vertäuen Christl für die Nacht und fahren dann erstmal zu unserem Appartement. Hier checken wir ein und hängen erst einmal die klatschnassen Klamotten in der Dusche zum Trocknen auf.
 
Abends klart es auf und wir raffen uns dann doch auf und fahren zum VSaW. Hier treffen wir auf Susanne und Andreas Poel aus Wien und ihre drei Söhne, die mit J 186 Bongo und OE-12 Pan II ebenfalls teilnehmen. Wider Erwarten können wir die Regattaunterlagen noch im Sekretariat bekommen. Und am Ende klingt der Abend mit einem gemeinsamen Abendeseen mit den fünf Poels und Manfred Jakob, Udo Lang und Julia Jenrich von J 287 Fram aus Hamburg aus.

Und da alle anderen J-Jollen jetzt doch beim VSaW liegen, entschließen wir uns, ab Morgen in den VsaW zu verholen. Hier ist einfach doch das Zentrum der Regatta.
Mittwoch 12. Juli und Donnerstag, 13. Juli 2017
Das Seglerhaus, 1904 von 250 Mitgliedern gebaut
Am Liegeplatz im VSaW
Donnerstag, 13.juli, erster Regattatag
 
Der Donnerstag begrüßt uns mit trockenem Wetter, aber noch viel Wind aus West.  Damit steht der Wind auf den BYC und wir entscheiden uns zwei Reff einzubinden.
 
Zunächst wird aufgeklart, die letzten Vorbereitungen getroffen und dann fahren wir wieder zum VSaW zur Steuermannsbesprechung. Es erweist sich als gute Entscheidung nicht hinüber zu segeln, denn wir starten nahe Tonne 2 direkt vor dem BYC (Bahn 7).
Also wieder zurück zu Christl, dann laufen wir aus. Wir sind rechtzeitig am Startboot und segeln uns ein. Keine wirklichen Probleme, alles funktioniert. Nach und nach kommen die Anderen vom VAaW dazu. Schon bei der Steuemannsbesprechung fiel auf, dass der Wind auf der Seite des VsaW deutlich weniger Eindruck machte und so sind wir zunächst die Einzigen, die gerefft haben. Nach und Nach werden dann aber bei immer mehr Boote Reffs eingebunden, es sind schließlich ca. 1/3.
Die historischen Wannsee-Kurse der Jubiläumsregatta des VSaW aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts
Der wannsee mit der Havel und Schwanenwerder
Insgesamt 30 historische Yachten und Boote haben gemeldet, von der Spreizgaffelketsch Elfe II  über 8 mR Yachten und Sonderklasse-Boote bis hinunter zur Chiemseepläte. Die Mannschaften kommen vom Bodensee, vom Chiemsee, vom Ammersee, aus Österreich vom Attersee, Traunsee und Mondsee; von der Elbe und vom Schweriner See - und natürlich vom Großen Segeberger See.

Von den angemeldeten J-Jollen fehlt die Sidartha vom Ossiacher See (sie hatte Bruch), dafür ist die Jeau (jetzt Lulu) frisch dabei. Erst am Wochenende zuvor wurde sie von ihrem neuen Eigner vom Ratzeburger See nach Berlin geholt. Außerdem sind  J474 Noris vom Mondsee, J 186 Bongo und OE12 Pan II vom Attersee, J 287 Fram von der Elbe und natürlich wir mit von der Partie.
 

Christl unterwegs. Photo: Friedrich Bungert
Der Kurs der ersten Wettfahrt (Bahn 7 Kurz).
Der Kurs der zweiten Wettfahrt (Bahn 7 Lang)
Beim ersten Start finden wir erst spät die Linie, gehen spät rüber, fallen zügig zurück. Am Wind kreuzen wir Richtung Tiefehorn, dabei die grünen Untiefentonnen beachtend. Vor Tiefenhorn geht es um die ausgelegte Tonne 1,  dann rund um Schwanenwerder bis zur Tonne 4. Gekreuzt zur Tonne 6 auf der anderen Havelseite. Ab hier jetzt Halbwindkurs, insgesamt ist der Wind hier schwächer, dafür haben wir definitiv zu viel gerefft. Man kann das Feld am Horizont kaum noch sehen. Zu allem Übel rauscht das Piekfall auch gerne mal aus, dann haben wir noch weniger Druck im Segel.
Zurück geht es um die Tonne „M“ und die Untiefentonnen vor Schwanenwerder zur Tonne 2 vor dem BYC. Von dort ist es noch eine letzte Kreuz wieder hoch zum Ziel Richtnug Kälberwerder. Als wir dort endlich ankommen läuft das Zielschiff schon ab, man sieht uns dann aber doch noch und so werden wir noch als Letzte gewertet.
Vor dem zweiten Rennen überlegen wir kurz, ob wir ein Reff ausbinden sollen: Aber wie? Wir müssten Anlegen, beim Aufschießer krieg ich den Tüdelknoten achtern bestimmt nicht auf.
Aber da frischt der Wind auch schon wieder auf und wir sind erst einmal froh um unsere zwei Reffs.

Christl an ihrem Liegeplatz im VSaW
Die Havel in der Christl
Aufklaren nach der Regatta
Der zweite Start verläuft ähnlich: Wieder einmal sind wir spät dran, diesmal liegt die 1 etwas weiter Richtung Kälberwerder. Dann geht es wieder um Schwanenwerder zur 4 , hier wird zunächst ein kurzer Schenkel 6-4-6 gesegelt und erst anschließend geht es um Schwanenwerder zur –M– und von da um das Schwanenwerder Flach herum zu Tonne 2.
Diesesmal liegen wir zwar hinten, aber nicht so weit abgeschlagen wie im ersten Rennen.
Rund um das Schwanenwerder Flach laufen wir Raumschot bis Vor dem Wind, z.T. auch Schmetterling (den Spi haben wir gar nicht erst eingepackt), Zuletzt kommt noch die zweimalige Kreuz 2-1-2-Ziel.
Bei der letzten Tonnenrundung liegen wir gleichauf mit R-215 „Tschüß“, aber bis zum Ziel haben wir doch noch einmal einen schönen Vorspung rausgesegelt – der sofort durch den YS-Faktor wettgemacht wird – aber man freut sich ja auch an den kleine Siegen im Leben.
Larissa steht in den langen Schlägen Raumschots und am Wind im Trapez, wir nehmen durch die Havelwellen aber doch immer wieder reichlich Wasser über. Insgesamt stehen am Ende über 100 L Havelwasser im Boot: Evtl wären Lenzer doch eine gute Idee, denn der Schwamm zwischendurch bringt nix.
Entspannt segeln wir zum Abschluß zum VsaW und legen uns dort in die zugewiesene Box. Nach dem Festmachen wird aufgeklart und wir schälen uns aus den Regenklamotten raus: Die beiden Mädels sind naß, ich bin trocken. So als Steuermann provitiert man eben von den beiden Wellenbrechern voraus.
Jetzt gibt’s ein Manöverbier, anschließend wird gepützt, und dann hole ich mit der Taxe (18Euro) den Bus vom BYC.
Noch im VsaW-Restaurant was gegessen, dann geht’s ab ins Bett, zunächst tut alles weh, aber nur der Muskelkater in den Oberschenkeln bleibt bis zum nächste Tag.
Und wieder hängen die Duschen im Hotel mit trocknenden Klamotten voll.
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