Havel Classics 2019 - J 526 Christl

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Havel Classics des ASV Berlin am 29. /30. Juni 2019
Erst die Arbeit un dann...
Bevor es ans Segeln geht, stehen erst einmal die Sehenswürdigkeiten von Potsdam auf dem Program. Wir sind zwei Tage vor dem Sliptermin angereist und in Seeburg in Brandenburg, kurz vor der Grenze zu Berlin, untergekommen – einzelne Hütten zum Wohnen, alles Notwendige am Ort und reichlich freie Parkplätze, 5 Min. von ASV Berlin entfernt.  
Zunächst werden zwei Tage lang die verschiedenen Schlösser Potsdams unter die Lupe genommen. Bei sommmerlich heißen Temperaturen ermöglicht das Aussichtsschloß Belvedere auf dem Pfingstberg einen ersten schönen Überblick über das Revier, dann geht es weiter mit der Aleandrowska, Schloss Sansoucci und so weiter und so weiter. Fazit: Es ist schon zu verstehen, dass der Prinz von Preussen Cecilienhof vom Staat zurück haben möchte....
Der Kurs auf der Havel. Start in der Einmündung der Scharfen Lanke in die Havel, Ziel vor dem ASV an der scharfen Lanke.
Wendemarke in der Kladower Bucht vor dem Seglerclub Oberspree.
Am Freitag Nachmittag ist dann  die Fahrt zum ASV und Kranen angesagt. Als wir ankommen ist der Caterer noch am Aufbauen und nachdem wir im geholfen haben, seinen Lieferwagen zu entladen, ist dann der Weg zum Kran und ins Wasser frei. Als Liegplatz bekommen wir am Hauptsteg in eine Jollen-Box: Ideal. Da kein Regen angesagt ist, können wir uns sogar die Persenning sparen.
 
Am Samstag ist dann um 9 Uhr Steuermannsbesprechung, angesagt waren leichte Winde von West, bei Ankunft weht es mäßig aus Süd.
Der erwartete Halbwindschlag die Havel hinunter war damit dahin. Kreuzen ist angesagt.
 
Bereits bei der Steuermannsbesprechung wird die Bahnverkürzung mit drei möglichen Wendemarken angesagt – die kürzeste Version wurde nachher Realität.
Nach dem Auslaufen hieß es aber erst einmal auf das Startschiff warten, dann mussten sich alle zur Registrierung zwischen Startschiff und Ufer durchquetschen – das erste Gewusel des Tages. Anschließend ging pünktlich zu 10.30 Uhr der Start über die Bühne. Wir erwischten einen ganz ordentlichen Start in der Mitte der Linie und konnten zunächst den Großteil des Feldes hinter uns lassen. Bei 1-2 Bft ging es gemächlich, doch stetig die Havel hinunter. Hierbei galt es die einzelnen Windfelder zu finden und so auszunutzen, dass man mit  konstanter Fahrt voran kam. Das klappte mal besser, mal weniger gut. Aber nur bis auf Höhe des kleinen Breithorns. Hier begann das Feld aus Jollenkreuzern und aus den 10 Minuten später gestarteten Dickschiffen uns langsam einzuholen.
 
Bis zur Wendemarke lagen wir im Mittelfeld. Die Wendemarke lag in der Bucht vor Kladow beim Segler-Club Oberspree und - in einer Flautenzone. Gemeinsam trieben wir auf die Wendemarke zu und umrundeten sie.
Das war noch der einfache Teil, aber dann von der Wendemarke wieder in den Windstrich im Havelfahrwasser zu kommen stellte sich als schwieriger heraus. Der direkte Weg zurück Richtung Norden bedeutete, dass man weiter in der Flaute unter Land blieb. Also versuchten alle mehr oder weniger Richtung Ostufer zu segeln. Die Spinnaker und Gennaker wurden zwar gesetzt, aber die standen zunächst nur sehr mäßig, mit dem Ergebnis, dass alle an ihren Vorwindsegeln zuppelten. Die Dickschiffe mit ihrem größeren Momentum waren dabei im Vorteil, da sie kleinere Flautenzonen durchlaufen konnten. So lag die Prosit V des ASV, die noch nach uns die Wendemarke gerundet hatte, bald mehrere Schiffslängen voraus.
Je weiter wir aus der Kladower Bucht heraus kamen, um so besser stand dann unser Spi und mit einem auf Halbwind gefahrenen Spi konnten wir uns nach Norden arbeiten.  Vor Kladow haben wir das erste Mal gehalst, dann wieder nach der Insel Lindwerder, das dritte Mal am kleinen Breithorn und zuletzt hinterm Grunewald. So konnten wir mit vorwiegend gut ziehndem Spi bis zur Einfahrt in die scharfe Lanke fahren. Die letzten Meter liefen wir dann fast parallel zu M10 Berlin Bill, einholen konnten wir ihn jedoch nicht.
 
Letztendlich gingen wir nach gesegelter Zeit als 26. über die Ziellinie, nach Yardstick landeten wir auf Platz 35 von 79 gemeldeten Booten. In der Jollenwertung reichte es zu Platz 4 und damit auf einen Podiumsplatz!
 
 
Nach Einlaufen in den Hafen haben Larissa und ich daas Boot aufgeklart, während Renate erstmal Natascha aus dem Hotel holte.  Nach einem erfrischenden Bad in der Havel und Stärkung mit Grillteller und Anlege-Alsterwasser entschieden wir uns dann gemeinsam am Sonntag nicht mehr zu segeln, sondern bereits heute zusammenzupacken: Zu heiß war die Vorhersage für Segeln und Autobahn, zu windig die Vorhersage für den nächsten Tag.
 
Also haben wir den Mast gelegt, alles Zusammengepackt,  und noch am gleichen Abend nach der Siegerehrung gekrant und auf den Trailer verladen. Die Nacht haben wir gut geschlafen am nächsten Vormittag ging es bei 36° über die Autobahn. Aber ab 15 Uhr waren wir dann im Garten und konnten den aufkommenden Wind und die damit einhergehende Abkühlung genießen.
 
Aber schön wars doch!
 
Photo Zieldurchgang  und von der Familie: Udo Lang, alle anderen: Renate Rybakowski
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