Die Christl im Drei-Seen-Wettkampf 1941 auf Amwindkurs, vor der J 521, J450 (Undine) und J 497( beide Diessener Segelclub). Keins der anderen Boote ist heute noch unter Segeln (Yacht, 1941, Band 28, Seite 346-347).
Beachte die ursprüngliche Großschotführung zwischen Baumnock und Bootsheck!
Die erste - indirekte - Erwähnung der Christl ist eine kleine Notiz in der Yacht aus dem Jahr 1939 (Band 16, S.368). Sie gehört zu den zum damaligen Zeitpunkt in Auftrag gegebenen fünf oder sechs J-Jollen-Neubauten im Münchner Umland (Alle Informationen über www.Yachtsportarchiv.de gefunden).
Aus dem Baubuch der Mitterer-Werft, Abschrift von Werner Weißhaar 1982
Laut Baubuch der Mitterer-Werft (nach den Recherchen von Werner Weißhaar) hat Christl damals 1554.- Reichsmark gekostet (s. Rechts).
Legt man den von Götz Aly ("Hitlers Volksstaat", S. Fischer-Verlag, 2005, S. 114) verwendeten Umrechnungskurs von 1000 RM = 10.000 € zugrunde, so entspräche dies nach heutigem Wert circa 15.500 €.
Rechne ich über den Goldkurs ( 1940: 2784 RM/kg Feingold, ebenda, S. 366; heute (17.8.2015) 32,37 €/ g Feingold) so ergibt sich ein Preis von 18.070 €.
Lege ich jedoch die 49.- €/Bootsbauerstunde zugrunde, die ich im Frühjahr 2015 bezahlen durfte, so komme ich allein für die 817 Arbeitsstunden auf 39.840 €
- ohne Material und Beschläge.
Die ersten Photos von Christl findet man im Bericht der "YACHT" über den Drei-Seen-Wettkampf auf dem Ammersee im Sommer 1941 (Yacht, 1941, Band 28, Seite 346-347).
Die Christl im
Dreiseenwettkampf 1941
bei Leichtwind hinter der J 497
Im gleichen Jahr gewann Christl die Sommerwettfahrten auf dem Ammersee unter ihrem Konstrukteur Mitterer und dem Eigner Gerstl souverän vor J 474 "Noris" (Yacht, 1941, Heft 28, Seite 350-351).
In den Herbstwettfahrten 1941 konnte Christl dann nur die erste Wettfahrt für sich entscheiden, der Gesamtsieg ging an die "Wachau" (Yacht 1941, Heft 31, S.389).
Bei den Sommerwettfahrten 1942 gelingt es dann Gerstl mit der "Christl" den Gesamtsieg herauszusegeln, "Noris" und "Wachau" werden auf die Plätze verwiesen (Yacht 1942, Heft 9, Seite 133-134).
Dann wird Christl für die nächsten 14 Jahre nicht mehr erwähnt, erst 1956 taucht sie in Berichten vom Tegernsee wieder auf (siehe nächste Seite).
Die Christl mit den anderen Booten des Drei-Seen-Wettkampfes 1941 am Steg: Vorne erneut die J 521 (Name?), dann die J 74 (Amok,ex Stipper-Pfalz) und J 450 (Undine des Diessener SC), ganz rechts Christl (Yacht, 1941, Band 28, Seite 346-347).