Schanzenberg Classic '19 - J 526 Christl

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Schanzenberg Classics der Segler Vereinigung Hansa  am 24. /25. August 2019
Auch dieses Jahr - wie alle zwei Jahre - hat die Seglervereinigung Hansa zur Schanzenberg Classics geladen.
 
Wir sind am 24. August rechtzeitig vor der Steuermannsbesprechung vor Ort. Es scheint die Sonne, ein leichter Wind geht aus Ost - NO.
Pünktlich um 12 beginnt die Steuermannsbesprechung, es wird als erstes ein Dreieckskurs gesegelt werden:  Start - 1/1a – 2 - 3 – 1/1a  - 3 – 1/1a - 2 - 3 – Ziel (s. Kurs 1).
 
Anschließend - gegen 15 Uhr - soll dann die lange Wettfahrt gestartet werden: Start - 1/1a – 4 – 3 - Ziel (s. Kurs II).
 
Start ist jeweils zwischen Steg und Spiere vor dem Verein, Tonne 1 liegt kurz nach dem Start vor Rothenhusen, Tonne 2 unter dem Ostufer, 3 am Westufer, 4 Richtung Ratzeburg (bzw. gegenüber von Bchholz). Ziel ist dann wieder vor dem Verein.

Wir laufen rechtzeitig aus, die Tests des Riggs ergeben keine Auffälligkeiten. Dann der Start, leider verdrücke ich mich bei 4 Minuten und bis ich die Uhr wieder eingestellt habe haben wir uns um 1 Minute vertan. So sind wir eher spät an der Startlinie.  Dann unproblematische Kreuz zur 1, wir liegen allerdings nicht bei den Jollen, sondern bei den Jollis. An der 1 dann ein Flautenfeld. Langsam können wir uns im Feld nach vorne schieben. Bis zur 2 sind wir unter den ersten 10 Jollen (Nur Roland Frischmuth hat mit seinem 20er R 846 offensichtlich die 1 noch vor der Flaute gerundet und ist auf und davon).
Dann erster Spi-Schlag zur 3 - läuft gut, wir liegen jetzt gleich auf mit den hinteren Z-Jollen. Als Nächstes wieder Kreuz zur 1, anschließend zweiter Spi-Schlag zur 3, es läuft bei uns – neben uns die die Z 21 hat weniger Glück – ein vertörnter Spi an der Mastspitze führt dazu, dass:
1) ein Mitsegler den anderen als Menschen eingeschränkter geistiger Fähigkeiten tituliert und
2) die stabile Seitenlage des Bootes ausgestestet wird.

Wir runden die 3, dann geht’s wieder auf der Kreuz zur 1 -  keine besonderen Vorkomnisse.  Anschließend Halbwind zur 2 und letzter Spi-Schlag zur 3.
Wir laufen in konstantem Abstand zu den Booten, mit den wir die ganze Zeit zusammen sind, es passiert nicht mehr viel bis zum Zieldurchgang, den wir nach den Z- und M-Jollen absolvieren.
Das ergibt nach YS den 15. Platz von 36 Startern.

In Anschluss an die erste Wettfahrt wird dann die lange Wettfahrt gestartet. Der Wind weht weiterhin konstant etwas pendelnd aus östlichen bis nordöstlichen Richtungen mit 2-3 Bft.

Wir starten wieder Richtung Rothenhusen, diesmal schaffen wir es, nach dem wir wieder zu spät an der Linie sind, nach Osten wegzuwenden und uns von den Jollis abzusetzen. Nach Runden von Tonne 1 und Ablauftonne 1a ziehen wir den Spi auf Steuerbordbug. Der Wind kommt längs des Ostufers, gerne etwas zu weit aus Steuerbord – um nicht zu Übergeigen muss ich immer wieder nach Backbord abfallen und in den Winddrehern dann wieder nach Steuerbord fahren, um die Landzunge gegenüber von Buchholz zu schaffen. Doch peu à peu holen wir auf die Rennjolllen-Gruppe vor uns auf.  Dann dreht der Wind weiter und wir halsen, wie die Boote vor uns, auf Backbordbug. Der Wind frischt in Böen etwas auf, aber alles bleibt gut zu händeln.  

Plötzlich Chaos vor uns: Alle bergen die Spinnacker und wo eben noch in Reih und Glied gesegelt wurde, herrscht jetzt allgemeines Durcheinander: Manche mit Vorsegel, andere ohne, manche sind auf Kurs Süd, andere Richtung West unterwegs; und bevor wir uns versehen, erfahren wir auch den Grund für das Ducheinander: Der Wind kommt von vorne , unser Spi steht back. Auch wir holen ihn rein.
 
Und während wir noch den Spi bergen, treiben wir rückwärts – na super. Dann wieder mit 1 Kn in die richtige Richtung, neben uns dümpelt das Jollenkreuzerfeld heran. Langsam stabilisiert sich der Wind wieder und wir können uns wieder etwas von dem Jollis absetzen. Die Tonne 4 vor Buchholz kommt in Sicht, wir können sie vor dem Groß des Feldes, aber in deutlichem Abstand von den anderen Rennjollen runden.
 
Parallel dazu verabschiedet sich mein Pinnenausleger, das Wiederanschrauben hält ca. 5 Minuten, dann ist er wieder ab. Nach der Tonne luven wir an und bei jetzt kräftigen Wind ( 4 Bft, Böen bis 16 kn) geht es zurück.
 
Es baut sich zügig eine Welle auf, sodass wir ordentlich Wasser übernehmen, Larissa macht mal wieder den Wellenbrecher, unsere Klamotten sind nicht für schweres Wetter ausgelegt, Larissa kann am Ende ihre Jeans auswringen.
 
Durch das Fehlen des Pinnenauslegers falle ich fürs Ausreiten aus: Das müssen die Mädels machen. Aber mit etwas gezogenem Schwert und nicht zu weit in Luv gefahrener Großschot geht es. Allerdings hat das Groß einen ordentlichen Gegenbauch, was nicht gut ist für das Vorankommen: Wir werden berechnet nur 31.
 
Abends dann noch gemeinsames Essen, dann geht’s zurück nach Hause.
Sonntag 25.8.

Bevor es ans Segeln geht, müssen erst einmal die Schäden vom Samstag behoben werden: Der Pinnenausleger ist schnell angebohrt und mit einer Schraube fixiert, aber die Backstag-Rolle unter Deck muß mit Epoxy eingeklebt werden.
Heute übernimmt Manfred Jakob die Pinne und Larissa segelt bei Ronald Frischmuth auf seinem Jollenkreuzer mit.  Der Start ist für 10 Uhr geplant, aber zunächst gibt es Startverschiebung.
Nachdem das Epoxy 1 h getrocknet ist, laufen wir aus. Manfred variiert erst mal die Gaffelstellung, die Vorlieckspannung und die Unterlieckspannung (alles loser) . Dann nehmen wir noch den Schäkel an der Gaffelklau heraus, das Segel bekommt so insgesamt etwas mehr Bauch. Den Genuaholepunkt fahren wir weiter hinten.  Noch die Gaffel etwas tiefer für ein loses Vorliek und dann kann es losgehen.
Larissa mit Roland Frischmuth auf R846
Beim Start sind wir vorsichtig und stürzen uns nicht in das größte Gewühl, sondern starten im vorderen Mittelfeld. Zunächst wieder Kreuz zur Tonne 1. Wir fahren heute Start 1/1a 2 3 – 1/1a 3 – 1/1a 2 3 – 1/1a 3 - Ziel. Nach der Ablauftonne erstmal einen Raumschotkurs, an der 2. Tonne setzen wir das erste Mal den Spi. Gegenüber unseren alten Gewohnheiten lassen wir die Genua stehen, geht auch gut. Spi fahren klappt, Manfred zeigt uns noch ein Paar Details des Handlings. Dann Kreuz zur 1, Manfred möchte gerne die Ablauftonne auslassen, aber wir können ihn doch überzeugen sie jedesmal zu umrunden.
Auf dem nächsten Spischlag gelingt es uns, uns an einigen Z-Jollen vorbei zu schieben. Letztlich kreuzen wir ein letztes Mal zur 1 und 1a, während die meisten Boote noch auf der vorherigen Runde unterwegs sind. Dadurch müssen wir nach der 1 warten, bis die zwei Jollis, die Bahnmarken-Innenraum haben, Richtung 2 abgelaufen sind, bis wir Richtung 3 segeln können. Kostet einige Sekunden. Dann ein letzter Spi-Schlag und wir machen uns auf die Zielkreuz, kurz nach der Aneumorphia queren wir die Ziellinie.
 
Berechnet wird das ein 6. Platz.  
 
Der Wind frischt etwas auf, bei 3 Bft machen wir noch ein Probeschlag auf Am-Wind-Kurs: Das Vorstag muss länger, um mit dem Backstag das Vorliek der Fock straff ziehen zu können. Das ergibt allerdings ordentlich Probleme beim Aufwickeln der Rollfock, die noch geklärt werden müssen.
 
Wir segeln in den Hafen und dann klaren wir auf. Christl wird auf einen freien Liegeplatz verholt und sie wird noch ein paar Tage in Schanzenberg gelassen, bevor wir sie nach Schwerin bringen.
 
Bei der Siegerehrung gibt’s nicht nur den Schanzenberg-Wein für den 15. Platz, sondern auch noch die Plakette für die schnellste (einzige) J-Jolle. Larissa bekommt für ihren 14. Platz bei Ronald ebenfalls ihr Fläschchen.
 
Insgesamt sind alle zufrieden  - blöd nur, dass wir den Sack mit dem Spi am Steg stehen lassen und am Dienstag darauf extra abholen müssen.
Bilder ohne Wasserzeichen: Renate Rybakowski
Bilder mit Wasserzeichen K.M.K. : Karin Memmert-Kloth von der Seglervereinigung Hansa
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