25. Schweriner Holzbootregatta - J 526 Christl

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25. Schweriner Holzbootregatta 7. / 8. September 2019
 
Dieses Jahr nehmen wir endlich wieder mal an der Schweriner Holzbootregatta teil. Dieses Jahr wird die Holzbootregatta zum 25. Mal ausgerichtet, wir waren zuletzt 2014 dabei, in den letzten Jahren kam immer etwas dazwischen, sei es ein 80. Gebuertstag oder auch nur Dienstverpflichtungen.
 
Nach den Schanzenberg Classics haben wir Christl gar nicht erst nach Segeberg gelegt, sondern im Ratzeburger See liegen lassen – Die Idee war, in den 2 Wochen zwischen den Regatten noch einmal auf dem Ratzeburger See zu segeln – aber an dem einen Abend, der sich dafür finden ließ, machte uns Petrus einen Strich durch die Rechnung mit 25L/m2 und Sturmböen. So haben wir dann doch nur Christl aus dem See geholt, einige Dinge am Vorstag gerichtet und sind am Fr. Nachmittag nach Schwerin aufgebrochen. Die Fahrt beginnt mit Stau in Segeberg, aber dann läufts eigentlich ganz gut.
 
Dort angekommen treffen wir Christoph Kempermann, er ist mit seiner M-Jolle 857 - Elvena ebenfalls angereist. Wir riggen Christl auf, beim Vorstag gibt es noch Diskussion, ob der Gummistrop, der das Stag straff hält sinnvoll ist oder nicht, wir verbleiben, dass wir es ausprobieren werden.
 
Dann Kranen und Verholen an den Liegeplatz – Wir brauchen nicht zu paddeln - es gib einen Schleppservice.
 
Nach dem alle Festmacher belegt sind und die Persienning auf dem Boot fahren wir erst mal wieder nach Hause, wir haben nur ein Hotel von Sa auf So – und das auch noch außerhalb - Schwerin ist ausgebucht.
Ankunft in Schwerin
Aufdringlich sind die Schweriner Enten so gar nicht!
Der Kurs des ersten Rennens: Wind von Südwest (blauer Pfeil), gelbe Linie: Start-Ziel
Nach dem Zieldurchgang stellen wir uns in den Wind, um das Fockfall durchzusetzen. Renate belegt die Feinverstellung, dann fall ich auf Backbordbug ab und wir nehmen wieder Fahrt auf.  Renate rollt die Genua weg und Larissa geht auf das Vorschiff, um das Vorstag wegzuhalten. Die Genua ist fast weg, da taucht links unter dem Groß ein Bug auf und dann knallt es auch schon.  Circa 50 cm hinter Christls Vorstag gräbt sich der Bug der anderen Jolle in das Vordeck und drückt die ersten 4 Plankengänge ein.
 
Larissa fliegt durch den Aufprall in hohem Bogen über Bord, besucht kurz das gegnerische Vorschiff und landet dann im Wasser. Die Boote haben sich sofort wieder voneinander gelöst, so können wir Larissa relativ problemlos mit Hilfe der Vorschot wieder an Bord nehmen.
Erst schimpft sie wie ein Rohrspatz, dann überwiegt aber doch das Adrenalin und während Larissa auf dem Schwertkasten hockt nehmen wir Kurs Richtung Hafen auf. Christls Saison ist definitiv beendet. Glücklicherweise ist das Loch über der Wasserlinie, sodass wir kein Wasser machen.
 Wir fahren direkt zum Kran und bis die anderen von ihren zwei weiteren Wettfahrten zurückkommen, haben wir Christl schon auf dem Trailer.
 
Unser Unfallgegner hat auch abgebrochen, bei ihm hat sich durch den Aufprall die Laminierung über dem Holz im Bugbereich gelöst – irgendwo muss die Energie halt hin.
Gott sei Dank gibt es keine Diskussion über die Schuldfrage, der Rest wird den Winter eine Sache der Versicherungen und der Bootsbauer werden.
 
Der Rest des Tages vergeht dann mit vielen guten Gesprächen – Renate merkt an, „ dass Männer, die ja wenig Gefühle zeigen, angesichts eines beschädigten Bootes doch recht emotional werden“.
Abends fahren wir nach dem Essen nur noch in’s Hotel und legen uns schlafen.
 
Am Sonntag besichtigen wir das Schweriner Schloss, statt zu segeln – was tröstet ist, dass die anderen auch nicht segeln – es ist nämlich kein Wind.
Wir nehmen noch an der Siegerehrung teil, dann geht’s zurück nach Segeberg. Und 3 Tage später bringen Renate und Larissa Christl nach Nettetal zu Jörn Niederländer, auf dass er den Schaden beheben möge.
 
Am nächsten Tag sind wir nach 1h 15‘ Fahrt wieder vor Ort, bereiten Christl vor und dann ist Steuermannsbesprechung.  Es weht mit 3 bis 4 Bft aus südlichen Richtungen, es wird ein Dreieck zwischen dem Verein und der Untiefe „der große Stein“ ausgebracht.
 
Um 13 Uhr soll es losgehen, um ¼ nach 1 geht es dann auch los.  
 
Es wird nach dem Känguruhverfahren gestartet: Manfred Jakob und wir sind die letzten beiden, die 8 Minuten nach dem Start los dürfen. Die erste Kreuz fahren wir hinter Manfred her, können die Höhe halten, Geschwindigkeit etwas geringer. Dann um die erste Tonne und es geht der Spi hoch. Wir lassen die Genua stehen, das Manöver klappt gut. Dann wegdrehen der Genua zur Hälfte, sodass es kein Problem mit dem Vorstag gibt. Wir überholen erste Nachzügler. Die Tonne liegen nicht weit auseinander, an de nächsten Tonne halsen wir unter Spi auf Halbwind und laufen dann bis zur 3. Tonne.  Dort klappt das Bergen des Spi dann ganz ordentlich.
 
Wieder geht es auf die Kreuz, Manfred voraus, wir ein ganzes Stück hinterher. Die Jollenkreuzer müssen wir selber überholen, klappt bei einigen, andere erweisen sich als schwieriger. Dann der 2. Spi-Schlag zu Tonne 2, wieder Halsen und auf Halbwind zur 3.
Nun Kreuz zum Ziel. Hier mache ich den Fehler, dass ich am Ende auf Steuerbordbug beim Startschiff durchs Ziel gehen will – nur ist da eine durchgehende Reihe von Jollenkreuzer , die alle das Pin-ende auf Backbordburg ansteuern. Wenn ich parallel zu denen fahre, verpasse ich die Ziellinie. Ich entscheide mich zum Wenden, um hinter dem neben mir fahrenden Boot durchzugehen, verschätz mich aber mit dem Wendekreis und komme nur ganz knapp am Heck vorbei. Dann schnell durchs Ziel und fertig.
Rechts - Mitte und Unten - Zweiter von Rechts: Skrolan, eine D-Jolle von 1909, Segelzeichen D1 , frisch renoviert und mit stabilem Steven
Der Schaden bei Christl
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